Unser Leben im

HAUS DES SEINS
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Über meine Person:
Am 23, Juni 1969 in Hannover geboren. Nach 11 Monaten hat sich meine Schwester zu mir gesellt, mit der ich im Stadtteil List aufgewachsen bin.

Mir ist am Mittwoch, 30.1.2013 der Himmel auf den Kopf gefallen. Schon in den vergangenen Monaten habe ich mich unwohl gefühlt.  Es hat sich eine nagende Unsicherheit im mir breit gemacht. Geldsorgen, Zukunftsangst, Antriebslosigkeit, Freudlosigkeit, Gefühlskälte, Teilnahmslosigkeit haben sich zu einen dichten Schleier zusammengezogen, undurchdringlich, panisch.

Noch im vergangenen Sommer war ich der inneren Überzeugung, die Welt im Griff zu haben,  und zum großen Sieg anzusetzen. Habe mir zum ersten September 2012 einen großen Bauernhof in Nordfrieslang gemietet. Ein guter Freund war bereit mit mir zu kommen und auf dem Hof neu zu beginnen. Wir wollten Kunst machen und über Sylt Kontakte zu reichen Menschen aufbauen, um unser Leben mit 1-2 Kunstverkäufen im Jahr zu finanzieren.

So weit so gut.

Durch den Verkauf einer meiner Eigentumswohnung in Berlin, hatte ich den finanziellen Spielraum für die Umsetzung dieser Idee. Es wurde der Hof gemietet und gleich die Miete für ein Jahr bezahlt, der Öltank wurde aufgefüllt, ein Auto, so wie ein Aufsitzrasenmäher gekauft. Zwei Umzüge von Berlin nach Nordfriesland, von mir im September und von meinen Freund im Oktober, wurden organisiert.

Mein Ziel war es zum einen ein Sabbatjahr zu nehmen, um zu mir zu kommen. Und zum anderen wollte ich die Grundlage schaffen für den großen Durchbruch, das Leben nun endgültig leicht zu nehmen und zwanglos erfolgreich zu sein.

 Auf dem Hof angekommen mischten sich verschiedene Eindrücke in mir. Da gab es die Natur, der Herbst machte sich breit, die Luft war frisch. Um den Hof liegen Pferde- und Kuhweiden und ein Maisfeld. Vom Bett schaue ich direkt auf eine Pferdeweide, beim aufwachen am morgen ein wunder schöner Blick. Nur diese Einsamkeit. Kaum Menschen, nur Natur!

Bisher habe ich ausschließlich in Großstädten gelebt, dazu noch in Innenstädten. Die Menschen sind hier anders, wie konnte ich bisher kaum rausfinden, da ich nicht weiß wie ich mit ihnen in Kontakt treten soll oder kann. Aber in Berlin bin ich in den vergangenen Jahren auch nicht mehr mit Menschen in Kontakt getreten. Habe mich von fasst jeder Tätigkeit zurückgezogen.

Nun kann ich es sehen. Warum vorher nicht? Was habe ich im Jahr 2012 getan?!

Habe 2012 in einer schönen Einzimmerwohnung in Berlin-Schöneberg gewohnt. Meine beiden Töchter waren Mitte 2011 mit ihrer Mutter und deren neuen Partner nach Bad Segeberg gezogen. Daraufhin habe ich meinen Kreuzberger Kiez verlassen und mich nach Schöneberg begeben. Jeder Tag in Kreuzberg kam mir so sinnlos vor. Fasst 14 Jahre habe ich dort verbracht und nun war da nur noch Leere. Da ich in Kreuzberg 3 Mietwohnungen und eine Eigentumswohnung hatte, habe ich begonnen die Wohnungen abzustoßen. Die erste konnte ich zum Umzug nach Schöneberg gleich übergeben. Was auch sein musste, da ich dort bis dahin die halbe Woche mit meinen Töchtern gelebt hatte und es dazu noch deren Geburtshaus war. Jeder Moment in dem Haus war eine Qual!

Im Februar 2012 konnte ich die zweite Mietwohnung inklusiv den Möbeln an einen Nachmieter übergeben und habe noch einen Abstand bekommen. Zusätzlich habe ich eine Käuferin für die Eigentumswohnung bekommen und mich für den Verkauf entschieden. So habe ich 75 000€ für eine 28m² Wohnung erbeutet. Was für ein emotionaler Siegeszug. Ein Gefühl von Durchbruch, die Welt stand mir offen.

Die letzte Wohnung in Kreuzberg hab eich noch bis 31. März 2013, in der Übergangszeit hat ein Freund von mir dort Untermieter reingesetzt. Bin unruhig ob das gut geht. Wird die Übergabe der Wohnung klappen? Kommen dort weitere Kosten auf mich zu? Muss ich nach Berlin fahren und das mit regeln oder wird mein Freund das übernehmen?

Die Wohnung in Schöneberg habe ich als Rückzugsmöglichkeit behalten, eine Art doppelter Boden. Im Januar konnte ich sie kostendeckend vermieten und im Februar habe ich sogar 150€ Gewinn eingefahren. Allerdingst zurzeit meine Einzige Einkunft.

Dem gegenüber stehen Ausgabe im Bereich von ca. 3500€.

Wie schnell sich 75 000€ auflösen, wenn kein Geld reinkommt und 3500€ im Monat rausgehen war mir nicht bewusst. Klar, kann man das ausrechnen, aber nicht mit dem Gefühl den großen Durchbruch geschafft zu haben.

Heute haben wir den 6. Februar 2013. Es sind noch ca. 32 000€ vorhanden.

Erst in den vergangenen Tagen wurde mir bewusst, dass da noch Steuer beim Verkauf zu zahlen sind. Nur wie viel? Habe nun alle Unterlagen vorbereitet um diese einen befreundeten Steuerberater vorzulegen. Am Sonntag werde ich den treffen, alles besprechen. Zum einen wird das für Klarheit sorgen. Zum andern wird der Betrag um eine bestimmte Summer x kleiner.

Meine Mutter war für 4 Tage hier, genau einen Tag nach dem mir der Himmel auf den Kopf gefallen war. Ich wusste nicht ob ich ihr alles erzählen kann. Ob ich mich traue und ob sie bereit dazu ist. Es war total befreiend es gemacht zu haben. Ich war dabei sehr aufgelöst musste immer wieder weinen, Pausen machen und mich beruhigen. Sie war so fürsorglich, so verständnisvoll, wie ich es mir nicht vorstellen konnte. Habe zu meiner Mutter nun ein sehr gutes Gefühl, fühle mich angenommen und verstanden auch im Unverständlichen - danke!

Möchte ihr in soweit etwas schenken, dass ich bereit bin mich und meinen Umgang mit ihr zu verändern. Auf dem Weg dahin gilt es für mich zu regeln, wie die Steuersituation ist, da der Wohnungsverkauf auf ihren Namen ablief. Dazu musste ich ihr gestehen, jetzt schon von ihren Geld zu leben, da ich ihr noch ca. 45 000€ schulde, aber nur noch die 32 000€ auf dem Konto habe. Ein grausiges Gefühl. Eigentlich wollte ich mit ihren und meinen Geld ein bis zwei kleine Wohnungen in Berlin kaufen, um mir darauf eine Zukunft zu bauen. Immerhin waren im Mai 2012 knapp 96 000€ vorhanden. Man oh man, wo sind den nur über 60 000€ hin?!

Habe mit meiner Mutter den Versuch unternommen die 60 000€ zu finden. Wir haben in einer Liste alle Ausgaben vom Mai bis heute addiert und siehe da, wir konnten bis auf 2000€ alles aufspüren.  Nur war diese Zeit kein Rausch mit Sex, Drogs und Rockn Roll, sondern eine Zeit des Verstellens, der Verzweiflung und Hilflosigkeit. Was habe ich getan...?

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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